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Ausstellungen | Ausstellung

24/7 - Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung

Kunsthaus Graz

Die Arbeitswelt hat sich in unserer heutigen Gesellschaft drastisch gewandelt. Im Zeitalter angebotener 24/7-Zugänge sind traditionelle Arbeitszeiten längst nicht mehr die Norm. Fahrradbot*innen, ehemals ein Symbol für physische und flexible Arbeit, sind nun Teil der digitalen Lieferrevolution und bestimmen in knallige Farben gekleidet das Bild westlicher Städte. Doch trotz der scheinbaren Freiheit von starren Strukturen und Stechkarten kämpfen viele Arbeitnehmende weiterhin um gerechte Bedingungen. Unsichtbare Arbeit wie unbezahlte Haus- und Fürsorgearbeit, häufig von Frauen geleistet (was nicht zuletzt zu einem enormen Gender-Pension-Gap führt), ist auch gegenwärtig ein gesellschaftliches Problem und zeigt die Notwendigkeit feministischer Perspektiven in der Arbeitsdebatte, um Ungleichheiten und Ausbeutung anzusprechen. Auch wenn Hammer und Sichel, einst Symbole des Arbeitskampfes, heute zu historischen Relikten geworden sind, ist der Kampf um faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen heute umfassender, globaler und aktueller denn je. Gleichzeitig sind Begriffe wie New Work, 4-Tage-Woche und Work-Life-Balance in aller Munde. Leere Worthülsen und Wohlfühlthemen einer digitalen Bohème oder realistische Forderungen in einer Zeit höchster Belastung, die alle Berufsgruppen stellen können und die die Dynamik zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen nachhaltig verändern werden? Arbeit ist jedoch nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu sehen, sie kann und sollte auch eine Quelle von Sinn und Erfüllung im Leben eines Menschen sein, unsere Identität und unser Selbstverständnis prägen. Der Traum von der Befreiung der Arbeit von ökonomischen Zwängen wurde von dem deutschen Philosophen und Sozialtheoretiker Herbert Marcuse Ende des 20. Jahrhunderts geprägt: Während in der heutigen Konsumgesellschaft, in der die Menschen auf materiellen Besitz fokussiert sind, die Arbeit zu einem bloßen Mittel zum Zweck wird, um den Konsum zu ermöglichen (was wiederum zu einer oberflächlichen und entfremdeten Lebensweise führt), könnte eine Gesellschaft, in der die Arbeit nicht mehr das zentrale Element im Leben ist, den Menschen mehr Zeit für persönliche Entfaltung, kulturelle Aktivitäten und kreativen Ausdruck lassen. Die Veränderungen in der Arbeitswelt, die unsere Gegenwart prägen, sind komplex und vielschichtig und spiegeln die Anpassungsfähigkeit und die anhaltende Suche nach Gleichgewicht in einer sich ständig verändernden Welt wider. In einer nicht zu fernen Zukunft werden Technologien wie KI und Automatisierung die Arbeitswelt weiter verändern und neue Herausforderungen mit sich bringen, die erneut einen sozialen und politischen Diskurs erfordern. Doch steht Arbeit tatsächlich an der Schwelle zur Immaterialität oder besteht nicht eher die Gefahr, dass auf jene körperliche, geistige und emotionale Arbeit, die mit unzähligen Bereichen unseres Lebens verbunden ist, vergessen wird? Kann harte Arbeit durch Körper und Hände möglicherweise bald von Maschinen übernommen werden und sind wir vielleicht an einem Punkt, an dem Marcuses Vision Wirklichkeit werden könnte? Die Ausstellung untersucht schließlich auch die oft prekären Aspekte künstlerischer und kultureller Arbeit und stellt Fragen nach der Verwischung der Grenzen zwischen Selbstausbeutung und Selbstverwirklichung. Ein Teil der Ausstellungsfläche steht Neuproduktionen und performativen Kunstprojekten zur Verfügung, die die Ausstellung während ihrer Laufzeit wachsen lassen. Eine in Koproduktion mit dem Museum für Geschichte entstandene Arbeit stammt etwa von den Filmemacher*innen Simon Nagy und Lia Sudermann, die sich mit Beständen aus dem Fotoarchiv Blaschka beschäftigen. Unter dem Titel Alles Arbeit erzählt das Museum für Geschichte parallel zur Ausstellung im Kunsthaus Graz anhand von historischen Pressefotografien aus der Agentur Foto Blaschka von der Schieflage in der Arbeitswelt und den massiven Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, die zum Teil bis heute bestehen. Eine künstlerische Neuproduktion auf Grundlage des Fotoarchivs Blaschka wird in beiden Ausstellungen zu sehen sein. Künstler*innen: Maja Bajević, Julien Berthier, Louisa Clement, Manuel Correa & Marina Otero Verzier, Jeremy Deller, Antje Ehmann & Harun Farocki, Aldo Giannotti, Liam Gillick, Lisa Großkopf, Andreas Gursky, Theresa Hattinger & Michael Hieslmair & Michael Zinganel, Tehching Hsieh, Johanna Kandl, Peter Kogler, KURS (Miloš Miletić, Mirjana Radovanović), Luiza Margan, Pia Mayrwöger, Sam Meech, Michail Michailov, Elisa Giardina Papa, Nika Radić, Martha Rosler, Sebastian Schmieg & Silvio Lorusso, Christoph Schwarz, Selma Selman, Santiago Sierra, Lia Sudermann & Simon Nagy, Oliver Walker Kuratiert von Katia Huemer Co-Kuratiert von Martin Grabner Die Ausstellung "24/7" ist eine Kooperation mit "Alles Arbeit" im Museum für Geschichte. (Bild: Nojus Drąsutis, The Pool Cleaners, Vilnius 2017, aus: Antje Ehmann, Harun Farocki, Eine Einstellung zur Arbeit / Labour in a Single Shot, 2011-2021; Videostill)
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Peter Gerwin Hoffmann - Du sollst töten

Kunsthaus Graz

der krieg ist unsere lebensform, unser gegner ist der mitmensch und die welt mit allen ihren wesen. wir werden siegen! (Peter Gerwin Hoffmann) Peter Gerwin Hoffmann, ein früher Vertreter der österreichischen Medienkunst, arbeitet seit vielen Jahren kontinuierlich im elektronischen und sozialen Raum. Auch seine Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg währt schon lange. In frühen Arbeiten, in denen Hoffmann noch die Malerei als künstlerische Ausdrucksform wählte, ist dies beispielsweise in Bildern zum Nahostkonflikt zu sehen; Jahre später, Anfang der 1990er-Jahre, präsentierte er in einer eindrucksvollen Installation im öffentlichen Raum am Innsbrucker Landhausplatz mit dem Freiheitsdenkmal die Kriege im ehemaligen Jugoslawien als Medien-Kriege: Täglich zur Zeit der Abendnachrichten lösten Passant*innen den Geräuschbogen des Abschusses, Flugs und Einschlags einer Granate aus, ließen gleichzeitig TV-Logos aufblitzen und Bildschirme flackern. Denn Kriege werden – auch – über und für die Medien geführt, macht Hoffmann in diesem Werk deutlich. Eine Botschaft, die er in Du sollst töten erneut aufgreift und mit einem eindringlichen Plädoyer für die Friedensforschung verbindet: Trotz unseres großen Glücks, so lange in Frieden leben zu können, haben es Politik und Zivilgesellschaft versäumt, friedliche Konfliktlösungen zu fördern und zu erforschen. Peter Gerwin Hoffmann will mit seinem Projekt auf diese Leerstelle aufmerksam machen und darauf, dass die Rüstungsproduktion eine Lobby hinter sich hat, während mit Friedensforschung (scheinbar) kein Geld zu verdienen ist. "Du sollst töten" ist eine mehrteilige Installation, bestehend aus einem großen Banner, wie es bei Sportveranstaltungen zu Werbezwecken an den Banden der Sportplätze aufgehängt wird, einer Serie von Postkarten zum Mitnehmen und einem Video, das die Fernsehübertragung der Krönung von König Charles und Königin Camilla zeigt. Die Inszenierung des Militärs bei der Krönung des britischen Königspaares mit bunten Uniformen und schönen Waffen erinnert an die Besetzung einer heiteren Operette. Das Bajonett, von dessen Spitze Blut tropfen könnte, wird in der alltäglichen Wahrnehmung verdrängt. Auf dem Transparent und den Postkarten wird in grellen Farben und mit kurzen Sprüchen für das Töten und den Krieg geworben: DU TÖTE DU – KRIEG – SCHÖN – MICH TÖTE NICHT – KRIEG – EHRE usw. Der Verharmlosung des Todes, die Hoffmann anspricht, steht die Unfassbarkeit der Konsequenzen gegenüber, nämlich die totale Auslöschung des eigenen und/oder fremden Lebens. Den Künstler interessiert die*der einzelne Soldat*in, deren*dessen Pflicht es ist, das Sterben als Möglichkeit zu akzeptieren und keine Alternative zum Töten zu haben. Ganz gleich, um welche kriegerische Auseinandersetzung es sich handelt (die Vielzahl der Flaggen, die das Krönungsvideo in einem einzigen Flimmern beenden und sich auch auf den Postkarten wiederfinden, zeigt die Allgemeingültigkeit von Hoffmanns Aussage) – einen „gerechten Krieg“ gibt es nicht, auch wenn uns unsere jeweilige Medienblase das Gegenteil suggeriert. Du sollst töten ist ein Friedensplädoyer, ein Hilfeschrei, der stellvertretend für alle Soldat*innen getan wird, die in den Krieg geschickt wurden und werden. Und es ist ein Appell, aus der Dauerschleife des „Doomscrollings“ auszubrechen und sich konstruktiven Lösungsansätzen zu widmen, statt in Katastrophenbildern und damit in Hoffnungslosigkeit zu versinken.
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Elfie Semotan - Siolence. Gegen Gewalt an Frauen

Kunsthaus Graz

Zu Orange the World zeigt das Kunsthaus Graz eine kollaborative Arbeit der österreichischen Fotografin Elfie Semotan, die den weiblichen Opfern von Gewalt eine Stimme gibt. Häufig an der Schnittstelle zwischen Kunst und Werbung, hat sich Semotan auf Einladung der Soroptimistinnen und im Konzept der Awarness-Kampagne der Agentur BBDO (Wien) für das Projekt „gegen Gewalt an Frauen“ mit Opfern unterhalten und diese porträtiert. „Wichtig ist es, dass die Frauen selbst sprechen, selbst erscheinen und ihre Stimme damit selbst erheben“, sagen die Fotografin und die Initiatorin Petra Werkovits (Unionspräsidentin Soroptimist International) über die Arbeit. Die Aufnahmen, die mit den Mitteln traditioneller Werbung agieren, lassen zweimal hinschauen: Was so leicht und angepasst daherkommt, hat individuelle Tiefe, rüttelt auf und berührt. Siolence Abseits der fotografischen Porträts können Besucher*innen der Ausstellung die persönlichen, emotional aufwühlenden Geschichten anhören. Sie erzählen offen und bewegend, was den Frauen angetan wurde und wie sie heute mit der erlebten Gewalt umgehen. Eine Kooperation mit der Awareness-Kampagne Siolence, Soroptimist International & by BBDO (Vienna) Kuratiert von Katrin Bucher Trantow freier Eintritt
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Poetics of Power

Kunsthaus Graz

Die Ausstellung "Poetics of Power" zielt darauf ab, Machtmanifestationen aufzudecken, die in Symbolen, Gesten und bestehenden unhinterfragten Beziehungen oder Systemen verborgen sind. Sie verdeutlicht die komplizierte und mehrdeutige Natur der Macht, die bei der Gestaltung zwischenmenschlicher, kultureller, nationaler und wirtschaftlicher Dynamiken allgegenwärtig und ständig reproduzierbar ist. Darüber hinaus erforscht sie die poetische Natur der Macht, indem sie ihren allgegenwärtigen Einfluss und ihre Ambivalenz anerkennt. Die Ausstellung zeigt Werke, die sich um die verführerische Natur und auch das zerstörerische Gesicht der Macht drehen. Durch künstlerische Ansätze werden Symbole und Vorstellungen erforscht, welche Machtverhältnisse mitunter verschleiern oder verbergen und gleichzeitig Anomalien und Risse aufdecken, in denen kulturelle Ungleichgewichte und Ungleichheiten sichtbar werden. Viele der gezeigten Arbeiten befassen sich mit autoritären Geschichten, verzerrten Erzählungen oder vollständig eliminiertem Wissen, der Zerstörung von Kulturen und der Konstruktion von Identitäten. Die Ausstellung beleuchtet Machtasymmetrien, die oft zu ausbeuterischen Beziehungen führen, und definiert sie als koloniale und neokoloniale Beziehungen, die in der Folge zu Konflikten und Migrationsströmen führen. Themen wie Krieg, Flucht, Verbrechen, Menschlichkeit, Geschlecht, Kinder, Mobilität und Grenzen werden in multidisziplinären Arbeiten erforscht und thematisiert. Die ausgestellten Arbeiten umfassen verschiedene Medien, darunter Fotografie, Video, Skulptur und Installation. Sie bieten dem Publikum die Möglichkeit, sich treiben zu lassen und über eine komplexe Reise durch Zeit und Geschichte nachzudenken. Außerdem regen sie dazu an, sich mit der Entschlüsselung und Enthüllung verborgener oder scheinbar unhinterfragbarer Zusammenhänge zu beschäftigen. Mit Werken von Yael Bartana, Vajiko Chachkhiani, Jošt Franko, Gabriela Golder, Cristian Inostroza, Grada Kilomba, Daria Koltsova, Goshka Macuga, Daniela Ortiz, Ahmet Öğüt, Erkan Özgen, Hannes Priesch, Monira al Qadiri, Zanny Begg und Oliver Ressler, Anna Zvyagnitseva, Lukas Marxt, Ala Savashevich. Kuratiert von Andreja Hribernik & Nini Palavandishvili (Bild: Ala Savashevich, Sew on your own, 2022, Courtesy of 66P Subjective Institution of Culture, Wrocław, Poland, Foto: Małgorzata Kujda)
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Azra Akšamija - Sanctuary

Kunsthaus Graz

Was ist den Menschen heilig? Was ist ihr Recht, was ihre Pflicht? Und wo wird das sichtbar? Auf einer Spurensuche nach Bedingungen und Möglichkeiten von Übereinkunft, nach Zeichen und Orten des menschlichen Zusammenlebens öffnet die Künstlerin und Architektin Azra Akšamija im Kunsthaus Graz Schutzräume verschiedener Art. Von identitätsstiftender Kleidung im Heute und Morgen über ein individualisierbares Schutzzelt für Geflohene bis hin zum gemeinsamen Er- und Verarbeiten recycelter Textilien reichen die Arbeiten, die das Publikum in Sanctuary ("Heiligtum", "Schutzort") an vielen Stellen beteiligen. Die Ausstellung erforscht den Begriff des "sicheren Hafens" und richtet den Blick auf soziale, ethische und ökologische Nachhaltigkeit. Sie stellt Fragen an die Konsumwirtschaft, an der wir teilnehmen und in der wir leben. Sie gibt uns Instrumente in die Hand, mit denen man durch unvoreingenommenes Umwidmen und produktives Aneignen selbst aktiv werden kann. Die für den Kuppelraum zusammengestellte Einzelausstellung widmet sich dabei auch dem Museum selbst, das als geschützter Rahmen und als im Echoraum der Klima- und Migrationskrisen ankernder Verhandlungsort stets in Bewegung ist. „Meine Kunst hinterfragt, wie aus Entfremdung Empowerment werden kann.“ (Azra Akšamija, 2018) Azra Akšamija, die Professorin und Direktorin des Art, Culture and Technology Program am MIT in Massachusetts ist und deren Werke in Ausstellungsorten wie der Biennale von Venedig und Sharjah Museums gezeigt wurden, ist in Graz schon lange gut bekannt. Mit ihrer Familie vor dem Jugoslawien-Krieg geflüchtet, wuchs die Künstlerin u. a. in Graz auf und zeigte ihre Arbeiten schon vor vielen Jahren in Institutionen wie < rotor > oder Forum Stadtpark. Ihre engagiert-sozialkritischen und partizipativen Arbeiten sowie ihr fruchtbarer Umgang mit Konstruktionen von Identität auf unterschiedlichen Ebenen führten sie mit ortsspezifischen Werken in Museen ebenso wie in Moscheen, Kirchen und Flüchtlingslager. 2018 und 2019 stellte sie im Kunsthaus Graz in der Ausstellung Glaube Liebe Hoffnung und 2019 in der Schau Kunst ⇆ Handwerk aus. Daraufhin erhielt die Künstlerin 2019 den Kunstpreis der Stadt Graz. Nun widmet ihr das Kunsthaus Graz eine Einzelausstellung, die gleichzeitig ein Versuch ist, in mehreren Schwerpunktzonen Fragen von Eigentum, von Überlieferung versus Aneignung und Appropriation, von nachhaltigem Umgang mit teilbaren Ressourcen, von Wissenstransfer und Wert der Arbeit in Richtung schützenswerter Zukunft zu spekulieren. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen und lädt zur aktiven Beteiligung ein. Ein Katalog, u. a. mit diversen Essays und Forschungsmaterialien zu den ausgestellten Projekten, wird die Ausstellung begleiten. Kuratiert von Katrin Bucher Trantow, Alexandra Trost
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Loopy Loonies - Andrea Scrima

Kunsthaus Graz

Andrea Scrimas Serie von Zeichnungen mit dem Titel Loopy Loonies erforscht implizierte Gewalt in zeitgenössischen Comic- und Cartoon-Bildern. Vor dem Hintergrund aktueller weltweiter politischer Katastrophen entwickeln die Zeichnungen ein visuelles Vokabular aus Klecksen, Sprechblasen und animierten Buchstaben, um Ideen über Dissens, den Missbrauch von Sprache und die Natur von Emotionen wie Schmerz, Mitgefühl und Ekel zu hinterfragen. Die Zeichnungen werden von Texten Andrea Scrimas begleitet, die in Fragmenten als Karten zum Weiterdenken mit nach Hause genommen werden können. Kuratiert von: Alexandra Trost
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Alicja Kwade

Kunsthaus Graz

Millionen Jahre alte Steine sind computergesteuert zu präzisen Kugeln geschliffen. "Blaue Murmeln", die das Universum und das Menschsein hinterfragen, werden zum passenden Gegenstück der von Menschen gebauten Mauer Sol LeWitts. In einem leise schwebenden Mobile zeigt sich die Erdanziehung als Ausgangspunkt allen Lebens. Zeit wird hier ebenso wie Raum unendlich skalierbar. Die Harmonie, die Kwades rätselhafte Installationen ausmacht, scheint ohne den Menschen auszukommen: Nennt man das "unheimlich schön"? Alicja Kwade gehört zu den bekanntesten Künstler*innen in Deutschland und ist seit vielen Jahren international erfolgreich. Die 1979 in Kattowitz (Polen) geborene Künstlerin erforscht in ihren Werken das Wechselspiel von Materie und Geist, Körper und Raum. 2019 wurde Kwade beauftragt, eine monumentale Installation für das Metropolitan Museum in New York zu schaffen. Außerdem hat sie mit ortsspezifischen Installationen an internationalen Gruppenausstellungen und Biennalen teilgenommen: Place Vendome, Paris, Frankreich; Desert X AlUla, Saudi Arabien; Elevation 1049, St. Moritz + Gstaad, Schweiz; Helsinki Biennale, Helsinki, Finnland; Desert X, Coachella Valley, USA; La Biennale di Venezia, 57. Internationale Kunstausstellung, Venedig, Italien; und Public Art Fund, New York, USA. Kuratiert von Katrin Bucher Trantow
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Eva Egermann, Cordula Thym

Kunsthaus Graz

C-TV zieht ins Kunsthaus ein. Ein Medium aus einer besseren Zukunft, in der die Welt eine andere ist. Was Norm und Normalität ist, was allgemein als Können oder Ganzheit gilt, ist längst einem Ort der Vielen gewichen, an dem Menschen mit Behinderung das Leben der Gemeinschaft mit Putz und Pomp bereichern. „C-TV ist ein Fernsehsender wider die Tyrannei einer heteronormativen und ableistischen Gesellschaft – radikal, repräsentationskritisch, humoristisch und barrierefrei: eine emanzipatorische Neuausrichtung der Medienwelt als Beitrag zur Verschiebung der sozialen Erdatmosphäre.“ (Michelle Koch / Diagonale-Katalog 23) Eine Ausstellungs- und Vermittlungsintervention der Künstler*innen und Filmemacher*innen Eva Egermann und Cordula Thym, die für den kultigen Film C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern …) 2023 mit dem Diagonale-Preis für Innovativen Film ausgezeichnet wurden. Im Rahmen der Ausstellung entsteht auch der Diagonale-Festivaltrailer, der ab April 2024 in den Kinos in ganz Österreich zu sehen sein wird. Kuratiert von Katrin Bucher Trantow Eine Kooperation mit Diagonale '24. Eine Kooperation von Kunsthaus Graz und Diagonale '24
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Renate Krammer. Linien

Kunsthaus Graz

Renate Krammer erforscht konsequent die Möglichkeiten der horizontalen Linie und des Materials. Sie agiert dabei mit Farbe und Textur, Fläche und Räumlichkeit, Leerstelle und Verdichtung. Krammers mehrteilige Ausstellung Linien spannt innerhalb von Sol LeWitts elegant geschwungener Wall einen Bogen von freihändig gezogenen Zeichnungen zu in Reißtechnik gefertigten Maulbeerpapierarbeiten. Das stringente Konzept der Linie wird im Dialog der Positionen zum mehrdimensionalen Zeich(n)en in Zeit und Raum. 13.02., 17 Uhr: Künstlerinnenführung mit Renate Krammer und Alexandra Trost 22.02., 16:30 Uhr: Linien–Untersuchungen, Workshop mit Renate Krammer
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Kellerkino: Filipa César & Louis Henderson

Kunsthaus Graz

Sunstone folgt Fresnellinsen vom Ort ihrer Produktion bis zur Ausstellung in einem Museum für Leuchttürme und Navigationsgeräte. Der Film untersucht die verschiedenen sozialen Kontexte, in die Optik verwickelt ist, und stellt dabei das System des Dreieckshandels der "Neuen Welt" dem politischen Potenzial, das in der Op-Art im postrevolutionären Kuba gesehen wurde, gegenüber. Durch den Einsatz von 16-mm-Zelluloidbildern, digitalen Desktopaufnahmen und 3-D-CGI zeichnet Sunstone auch einen technologischen Fortschritt nach: von historischen Methoden der optischen Navigation zu neuen Algorithmen der Ortung, von der Einzelprojektion zu multiperspektivischen Satellitenvisionen. Filipa César (* 1975, Porto) ist Künstlerin und Filmemacherin. Sie interessiert sich für die durchlässigen Grenzen zwischen dem bewegten Bild und seiner Rezeption, für die fiktionalen Dimensionen des Dokumentarfilms und die der Kinopraxis innewohnenden Ökonomien, Politik und Poetik. Die Filme von Louis Henderson (* 1983, Norwich) lassen sich als Dokumentarfilme einordnen, in denen sich Henderson mit Themen wie Postkolonialismus, Geschichte, Politik und Anthropologie auseinandersetzt und über die kulturellen und materiellen Überreste der Gesellschaft reflektiert.
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The Other. Re-Imagine the Future

Kunsthaus Graz

Die Gruppenausstellung The Other – die im Rahmen von 20 Jahre Kunsthaus Graz im Space02 gezeigt wird – spricht Themen zu Identität, Geschichte, Zugehörigkeit und Ausgrenzung an und öffnet mit vielen internationalen Positionen unterschiedlichste Perspektiven. Es scheint, dass die Grenze in aller Mehrdeutigkeit und Komplexität heute nicht mehr marginal, sondern ins Zentrum unseres Daseins getreten und ein wesentliches Element zeitgenössischer Heterogenität geworden ist. In diesem Kontext versucht die Ausstellung durch diverse Fragestellungen traditionelle Vorstellungen von Abgrenzungen herauszufordern und auch mögliche soziale und politische Zukunftstransformationen anzudeuten. Mit Werken von Nika Autor, Kader Attia, Rossella Biscotti, Black Quantum Futurism (BQF), Anetta Mona Chişa & Lucia Tkáčová, Jasmina Cibic, Lana Čmajčanin, Olafur Eliasson, IRWIN, Bouchra Khalili, Kapwani Kiwanga, Marina Naprushkina, Driton Selmani, Société Réaliste, Jonas Staal, Helene Thümmel, Hannes Zebedin. Kuratiert von: Andreja Hribernik (Bild: Société Réaliste, "U.N. Camouflage", 2014, Installationsansicht SIZ gallery, Rijeka, Foto: Elvis Krstulović)
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Plamen Dejanoff. Heritage Project

Kunsthaus Graz

Kulturelles Erbe (englisch: national heritage) ist eine Auszeichnung. Sie bedeutet Verantwortung, aber auch (nationale) Identität. Sie steht für einen wertvollen Besitz, der im übertragenen Sinne „uns“ allen gehört. Plamen Dejanoffs Einzelausstellung im Kunsthaus Graz zeigt neue kunsthandwerklich präzise recherchierte Arbeiten, die einem gemeinsamen europäischen Kulturerbe nachgehen. Der österreichisch-bulgarische Künstler, bekannt geworden mit Arbeiten spekulativer Identitäten und Autorschaften, greift für Heritage Project auf seine persönliche Geschichte eines paneuropäischen Lebens zurück. Er stellt anhand des Familienerbes – postkommunistisch an die Familie zurückgefallen – die Frage nach den Grenzen des Besitzes von architektonischem, künstlerischem und handwerklichem Wissen. Gemeinsam mit einer Vielzahl von internationalen Spezialist*innen schafft er daraus eigenständige künstlerische Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Kunst und funktionalem Objekt. Als skulpturale Architekturzitate erzählen sie im Ausstellungsraum Geschichten ihrer Herkunft, des Transfers und der ästhetischen Qualität von handwerklichem Wissen. Das langfristig prozesshaft angelegte Heritage Project schaut damit zurück, um nach vorne zu gehen. Dejanoff nutzt ökonomische und institutionelle Wissenssysteme und knüpft ein Beziehungsgeflecht von Disziplinen, Orten und Zeiten. Geschickt eignet er sich dabei Mechanismen der Kunst an, um aus der Ausstellung heraus eine soziale Skulptur als wachsendes Zentrum von Kunst und Wissen – einen lebendigen Ort des „international heritage“ – in der europäischen Peripherie zu realisieren. Dejanoff Foundation und Bundesdenkmalamt – Informations- und Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege Kartause Mauerbach Kuratiert von: Katrin Bucher Trantow (Bild: Plamen Dejanoff, Foundation Requirements (Collaborations), 2015. © Plamen Dejanoff & Wolfgang Thaler, Foto: Wolfgang Thaler, Courtesy Layr Wien)
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Körper und Territorium

Kunsthaus Graz

Die Ausstellung Körper und Territorium basiert auf einem kuratorischen Austauschprogramm zwischen dem Muzej suvremene umjetnosti (MSU) Zagreb und dem Kunsthaus Graz. Verzögert durch die Pandemie und dadurch mehrfach verschoben, wurde Anfang Dezember 2022 die Ausstellung Body and Territory: Art and Borders in Today’s Austria im MSU Zagreb eröffnet. Diese Schau versammelt mehr als 30 Positionen und rund 100 Arbeiten, die – nach der These der beiden Kuratorinnen Jasna Jakšić und Radmila Iva Janković – zwei vorherrschenden Tendenzen exemplarisch abbilden, welche die zeitgenössische Kunst in Österreich bis heute prägen: radikale Performance und feministisches Erbe, das jenen eine Stimme gibt, die zum Schweigen gebracht werden: Frauen, queeren Menschen, Migrant*innen, Geflüchteten. Die historischen Arbeiten in der Schau zeigen, wie die Verletzlichkeit des Körpers, die in der österreichischen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein dominantes Thema darstellt, in den späten 1960er-Jahren zum Hauptmedium radikaler Formen des politischen Widerstands wurde. Die Regulierung des Körpers sowie sein Widerstand gegen Klassifizierungen und Kategorien sind auch die Themen einer Reihe neuerer Arbeiten in der Ausstellung. Im Kunsthaus Graz wird die Ausstellung erweitert mit Positionen aus dem ex-jugoslawischen Raum und der Idee, künstlerische Entwicklungen im „Land dazwischen“ (als das die Historikerin und Kunsthistorikerin Nena Dimitrijevic die SFR Jugoslawien bezeichnete) durch den Fokus der thematischen Eckpunkte von Körper und Territorium aus einer Außenperspektive zu betrachten. Die Kunstszene in Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg ist durch den Versuch gekennzeichnet, eine eigene Sprache zu entwickeln, gleichzeitig aber mit den Kunstentwicklungen des Westens zu korrespondieren. In dem spezifischen Territorium, das wir heute als Ex-Jugoslawien bezeichnen, entstanden Kunstbewegungen in einem anderen sozialen, politischen und ökonomischen Umfeld als dem des Westens, eine Entwicklung, die beispielsweise durch eine – im besten Fall – Tolerierung der Politik und das Fehlen der Institutionen und des Kunstmarktes bedingt war. In den späten 1960er- und 1970er-Jahren, in denen fast auf der ganzen Welt demokratische Aufbruchsstimmung herrschte, die auch in Jugoslawien junge Menschen für liberale Werte kämpfen ließ, zeichneten sich durchaus mit Österreich vergleichbare Tendenzen einer Politisierung und Sozialisierung der Kunst ab, wenngleich diese auch unter anderen Vorzeichen standen. Körper und Territorium ist als nachbarschaftlicher Dialog zu verstehen, in dem verbindende Elemente künstlerischer Praktiken rund um die Themen von Körper und Identität sichtbar werden. Mit Werken von Marina Abramović, Josef Bauer, Ana Brus, Günter Brus, CLUB FORTUNA, Lea Culetto, Josef Dabernig, Katrina Daschner, Vlasta Delimar, Ines Doujak & John Barker, Ana Nuša Dragan, Srečo Dragan, VALIE EXPORT, Susanna Flock, Gelitin, Tomislav Gotovac, Igor Grubić, Skupina OHO, Marina Gržinić & Aina Šmid, Nilbar Güreş, Peter Gerwin Hoffmann, IRWIN, Sanja Iveković, Željko Jerman, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Richard Kriesche, Nina Kurtela, Katalin Ladik, Laibach, Luiza Margan, Marko Marković, Branko Milisković, F. J. Nestler-Rebeau, Friederike Pezold, Neli Ružić, Toni Schmale, Mladen Stilinović, Ingeborg Strobl, Slaven Tolj & Marija Grazio, Milica Tomić, Peter Weibel, Erwin Wurm, Vlasta Žanić u.a. In Kooperation mit MSU Zagreb Kuratiert von: Katia Huemer (Kunsthaus Graz), Jasna Jakšić, Radmila Iva Janković (MSU Zagreb) (Bild: Tomislav Gotovac, aus: Zagreb, I love you!, 1981. Foto: Milisav Vesović, Sammlung MSU Zagreb)
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Ilse Gewolf: „Weit hinter ihm die Stadt“

Robert Musil Literatur Museum

Die Malerin ILSE GEWOLF setzt künstlerische Assoziationen zu GERT JONKES Wirklichkeitshinterfragungsgeschichten in der Erzählung „Erwachen zum großen Schlafkrieg“ Zur Eröffnung am 28.3.2023: Musik: Wolfgang PUSCHNIG (Saxophon) Zur Ausstellung: Prof.in Dr.in Eva MALTROVSKY, Universität Wien
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Peter Paul Wiplinger: Metamorphosen

Robert Musil Literatur Museum

Der Lyriker, Prosa-Schriftsteller und Kulturpublizist Peter Paul Wiplinger ist auch als künstlerischer Fotograf tätig. Als solcher hatte er mehr als 100 Fotoausstellungen im In- und Ausland und war jahrelang Leiter einer Kunstgalerie in Wien. Seit 1961 war Wiplinger durch seinen Freund Valentin Oman mit Kärnten und Klagenfurt verbunden und hat dort, nicht nur in der Künstlerszene, zahlreiche weitere Freunde. Wiplinger hat in Kärnten Fotodokumentationen gemacht und seine Fotos u.a. im Künstlerhaus Klagenfurt ausgestellt. Als Zeichen der Verbundenheit hat Wiplinger der Landeshauptstadt Klagenfurt eine ganze Sammlung von Fotos, darunter den Zyklus „METAMORPHOSE“, im Rahmen einer Schenkung zur Verfügung gestellt. Die Fotoausstellung gibt einen Einblick in die Schenkung!
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Ingrid Wiener, Martin Roth.
Von weit weg sieht man mehr

Kunsthaus Graz

Zwei Künstler*innen, zwei Generationen. Und dabei zwei erste große Retrospektiven, die sich in ihren konzeptuellen Ansätzen ergänzen. Die eine webt, was sie sieht, sie zeichnet und schreibt, was sie träumt, macht Fotos aus dem Flugzeug und ist berühmt für ihre Küche. Der andere, gute 20 Jahre jünger, beginnt mit der Malerei, weitet sie aus, baut Landschaften und widmet sich der Konzeptkunst und der Minimal Art aus der Perspektive alles Lebendigen. Teppiche, bewachsen mit Gras, Schnecken in Donald Judd, Enten vermessen das Studio. Was beide eint, ist der inkludierende und ewig staunende Blick aus der Distanz. Die Ausstellung im Kunsthaus Graz fügt Arbeiten von Ingrid Wiener und Martin Roth zu einer Welt der wundersamen Netzwerke zusammen. Ingrid Wieners Traumzeichnungen, ihre Gobelins und Filme, die oft im Austausch mit anderen und ihrer unmittelbaren Umgebung entstanden sind, werden den Installationen, Filmen und zweidimensionalen Arbeiten von Martin Roth gegenübergestellt, der seine Kunst dem Gestalten und der Pflege des Lebendigen selbst gewidmet hat. Der aus der Steiermark stammende und in New York lebende Roth ist leider viel zu früh im Jahr 2019 verstorben, gerade als sein Werk breite internationale Anerkennung gefunden hatte. Ingrid Wiener hingegen ist eine bekannte Figur in der österreichischen Kunstszene. Sie nahm an Aktionen der Wiener Gruppe teil, arbeitete an Gobelins and Filmen u. a. mit Dieter Roth, VALIE EXPORT und Oswald Wiener und kehrte 2004 nach langjähriger Tätigkeit in Berlin und Kanada nach Österreich zurück.  Die Schau schafft einen künstlerischen Dialog als eine Symbiose des Lebendigen und der Dinge, in der Zeit und Raum miteinander verwoben ist. Sie zeigt eine Welt, die an Haraways berühmtes Chthuluzän zu erinnern scheint: Der Mensch ist hier flüchtig - gut platziert nicht im Zentrum, sondern an den Rändern dieser sich stets verändernden Welten: beobachtend, ermöglichend und lernend. In Kooperation mit dem Künstlerhaus Wien Kuratiert von: Katrin Bucher Trantow, Michaela Leutzendorff Pakesch
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Isa Rosenberger. Schatten, Lücken, Leerstellen

Kunsthaus Graz

In ihren filmisch-installativen Arbeiten verwebt Isa Rosenberger Spuren vergessener, an den Rand gedrängter Geschichte – oft jüdischer und feministischer Frauengeschichte – zu multiperspektivischen Historiografien. Dabei wird Verborgenes, Verdrängtes und Vergessenes zum Teil der Erzählungen. Durch die Verknüpfung mit aktuellen soziopolitischen Diskursen schreibt sich über die Werke zudem Gegenwart in Vergangenes hinein und wird Vergangenes gegenwärtig. Die Ausstellung orientiert sich an der Idee der „Bühne“ als performativer Raum, als Erinnerungs- und Erfahrungsraum. Schatten, Lücken, Leerstellen im Kunsthaus Graz ist Isa Rosenbergers bisher umfassendste Einzelausstellung und zeigt neben sechs älteren Arbeiten eine Neuproduktion in Koproduktion mit der Stiftung Bauhaus Dessau. In Kooperation mit Stiftung Bauhaus Dessau Kuratiert von: Barbara Steiner (Stiftung Bauhaus Dessau), Alexandra Trost
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Robert Musil Literatur Museum

Das "Robert-Musil-Literatur-Museum" befindet sich im Klagenfurter Geburtshaus des österreichischen Dichters von Weltrang und Klassikers der Moderne Robert Musil (1880-1942). Das 1867 errichtete Haus befindet sich im Besitz der Landeshauptstadt Klagenfurt. Es wurde von der Stadt Klagenfurt in den Jahren 1996 und 1997 zu einem modernen Zentrum für Literatur ausgebaut, um für das Museum und für das Robert Musil-Institut für Literaturforschung der Universität Klagenfurt neue Räume zu adaptieren. Das seit dem Jahr 1994 von der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt geführte Literaturmuseum zeigt nun ständige Ausstellungen zu Robert Musil, Christine Lavant und Ingeborg Bachmann. Das inhaltliche Konzept für die Ausstellungen stammt von Heimo Strempfl, das Ausstellungs-Design wurde von Architekt Franz Freytag (Klagenfurt) entworfen. Der Ingeborg-Bachmann-Preis, gestiftet von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, ist mit 25.000 Euro dotiert. Zudem gibt es weitere Preise, die ebenfalls bei der Schlussdiskussion und Juryabstimmung vergeben werden.
Ausstellungen | Ausstellung

Kellerkino: Hannah Senoner presents Pia Wilma Wurzer

Kunsthaus Graz

Eine Kooperation von Kunsthaus Graz und Diagonale - Festival des österreichischen Films Im Kellerkino des Kunsthauses Graz wird eine Durchgangssituation bewusst zum Offspace und zeigt über ein ganzes Jahr eine Reihe von Kurzfilmen, die sich jeweils aufeinander beziehen. Dabei werden filmische Dialoge der besonderen Art aufgespannt: Ein*e Filmschaffende*r sucht sich einen anderen Kurzfilm in Ergänzung zum eigenen Werk, seien sie stilistisch, assoziativ oder strukturell verwandt oder diametral unterschiedlich – die Einladung ist persönlich. Nach der 4-wöchigen Laufzeit des Filmduetts zwischen Maximilian Seegert und Hannah Senoner wird das filmische Langzeitgespräch mit Pia Wilma Wurzer zum Abschluss gebracht. Als Antwort auf Senoners Als ich älter wurde (2022) präsentiert Pia Wilma Wurzer in dieser finalen Einladung ihren Kurzfilm Das Radl der Zeit (2022). Nebel über Baumwipfeln, ein wenig bebautes Tal, Wiesen und Wälder. Totenstille, die nur spärlich von Vogelgezwitscher und vom Läuten vereinzelter Kuhglocken durchdrungen wird. Wie in Zeitlupe legt sich gedämpfter Gesang über diese Ruhe. Zeit wird in diesem Naturraum mit anderem Maß gemessen. „Wie viele würden sich wohl im Grab umdrehen, würde man ihnen erzählen, wie leer es um ihre Höfe geworden ist“, heißt es einmal in den Untertiteln. Mit Kärntner Dialekt erzählt ein Voice-over Geschichten vom Alleinsein und vom Sterben an diesem Ort, den sich die Natur langsam zurückerobert. "In der Gegenüberstellung der beiden Filme finde ich besonders spannend zu sehen, auf welch unterschiedliche Weise Vergangenheit und Gegenwart in unseren Erzählungen ineinandergreifen. In Das Radl der Zeit wurde für mich erst im Laufe des Filmes der persönliche Ausgangspunkt deutlich. Er schiebt sich nicht in den Vordergrund. Mit der Zeit begreift man die rein beschreibenden und doch poetischen Texteinlagen auch als Andeutung dessen, was gewesen ist. Die zeitliche Distanz wird spürbar, aber auch eine anhaltende Verbundenheit zu den menschenleeren Berg- und Waldlandschaften. Die junge Frauenstimme, die Geschichten über Tod und Unglück der Gegend erzählt, transportiert Wärme. Die Geschichten, die sie an die Betrachtenden weiterträgt, begleiten sie selbst schon lange. Und allmählich ergibt sich eine Ähnlichkeit zwischen der Nüchternheit, mit der erzählt und beschrieben wird, und den Leuten, von denen erzählt wird. Die verschiedenen Ebenen des Films zeigen einen Blick auf den Lauf der Zeit und den Lauf der Dinge, der akzeptierend und dennoch tiefgründig ist." - Hannah Senoner
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Kellerkino: Maximilian Seegert presents Hannah Senoner

Kunsthaus Graz

Eine Kooperation von Kunsthaus Graz und Diagonale - Festival des österreichischen Films Im Kellerkino des Kunsthauses Graz wird eine Durchgangssituation bewusst zum Offspace und zeigt über ein ganzes Jahr eine Reihe von Kurzfilmen, die sich jeweils aufeinander beziehen. Dabei werden filmische Dialoge der besonderen Art aufgespannt: Ein*e Filmschaffende*r sucht sich einen anderen Kurzfilm in Ergänzung zum eigenen Werk, seien sie stilistisch, assoziativ oder strukturell verwandt oder diametral unterschiedlich – die Einladung ist persönlich. Nach der 4-wöchigen Laufzeit des Filmduetts zwischen Robert Bergmann und Maximilian Seegert wird das filmische Langzeitgespräch mit Hannah Senoner fortgesetzt. Als Antwort auf Seegerts Edge Effects (2022) präsentiert Hannah Senoner ihren Kurzfilm Als ich älter wurde (2022). „Die Arbeit Als ich älter wurde von Hannah Senoner beschäftigt sich mit den Landschaften und Umgebungen in Werbungen für Körperpflegeprodukte und mit den in ihnen verhandelten und vermittelten Fantasien und Symboliken natürlicher Weiblichkeit. Der normalerweise in ihnen platzierten Produkte beraubt, werden die Orte und Landschaften selbst zum Gegenstand der Untersuchung. Wie auf Bühnen ohne Akteur*innen bewegen wir uns durch diese mal abstrakten und mal weniger abstrakten Schauplätze, in denen normalerweise Körperpflegeprodukte platziert oder präsentiert werden, die Lifestyles, Normen und Ideale kommunizieren sollen. Ohne die Produkte verwehren sich diese Landschaften jeglicher Ideologie und werden zur offenen Projektionsfläche.“ (Maximilian Seegert) Maximilian Seegert Edge Effects, DE 2022, 13:21 min Maximilian Seegert studiert Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg sowie an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. In seinem jüngsten Film beschäftigt er sich damit, wie unser Blick auf die uns umgebende Landschaft sich durch Landschaftserfahrungen in Videospielen verändert. Vor allem die spirituelle, magische und auch die metaphysische Aufladung dieser konstruierten Landschaften stehen dabei im Fokus der Betrachtung. Hannah Senoner Als ich älter wurde, DE 2022, 15:33 min Hannah Senoner (* 1996, München) machte im Sommer 2022 ihren Abschluss an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich aus einer explizit weiblichen Perspektive mit Themen wie dem Alleinsein und der Beziehung zum Anderen in Bezug auf bestimmte Umgebungen und Landschaften sowie mit zeitgenössischen Interior Designs und Werbewelten. Auf visueller Ebene erforscht oder rekreiert sie diese Umgebungen mithilfe von Videobearbeitung und 3-D-Programmen und verknüpft sie mit persönlichen Erfahrungen und Gedanken.

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